Plejaden (M45)

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Offener Sternhaufen
Sternbild: Stier
Entfernung: 450 Lichtjahre
Scheinbare Helligkeit: 1.6m
Scheinbarer Durchmesser: 100′


Der Offene Sternhaufen der Plejaden liegt rund 450 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Stier und steht unserer Erde damit relativ nahe. Er umfasst mindestens 1200 Sterne, wovon 6 bis 9 mit bloßem Auge erkannt werden können. Um die hellsten Sterne finden sich riesige Reflexionsnebel aus kosmischem Staub, welcher das blaue Sternenlicht schwach reflektiert.

Den Menschen dürfte dieser außergewöhnliche Sternhaufen schon immer aufgefallen sein, stehen doch gleich mehrere bläulich strahlende Sterne am Himmel ganz eng beieinander. So findet sich bereits in der steinzeitlichen Höhle von Lascaux ein Bildnis, das die Plejaden zeigen dürfte. Wegen seiner Form werden die Plejaden manchmal mit dem ‚Kleinen Wagen‘ verwechselt.

Die Sterne der Plejaden haben ihre Position zueinander über die Jahrtausende kontinuierlich verändert. Erst mit diesem Wissen konnten Forscher den Sternhaufen auf der geheimnisvoll wirkenden Himmelsscheibe von Nebra identifizieren. Die Plejaden dienten wohl schon sehr früh einem Jahreszeitenkalender, der mit dem abendlichen Erscheinen dieses Sternhaufens den Beginn der Regenzeit ankündigte. Belegt ist dies allerdings erst bei dem römisch-jüdischen Geschichtsschreiber Flavius Josephus (1. Jahrhundert n.Chr.), der die Plejaden in diesem Zusammenhang ausdrücklich erwähnt.

Ihren Namen beziehen die Plejaden aus der griechischen Mythologie, sie sind dort eine Familie von Nymphen. Das Familienoberhaupt ist Atlas, dessen Frau heißt Plejone. Zusammen haben die beiden sieben Töchter: Alkyone, Asterope, Celaeno, Elektra, Maia, Merope und Taygete. Diese sieben schönen Schwestern wurden der Mythologie nach vom Jäger Orion verfolgt. Zeus versetzte sie schließlich als geschwisterliches ‚Siebengestirn‘ zusammen mit ihren Eltern an den Himmel. Doch auch dort werden sie bis heute von Orion verfolgt.

Für die Beobachtung der Plejaden ist bereits ein kleines Fernglas geeignet, einen wunderschönen Anblick bietet sich in einem großen Fernglas oder kleinen Teleskop; auch die Reflexionsnebel sind dann bei dunklem Himmel schwach erkennbar.

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