Der Ringplanet Saturn ist sicher der faszinierendste Planet in unserem Sonnensystem. Gleichzeitig ist er der entfernteste Planet, den man noch mit blossem Auge am Nachthimmel sehen kann. Bis zur Entdeckung des Uranus im Jahre 1781 stellte die Saturnbahn die Grenze des den Menschen bekannten Sonnensystems dar.
Mit 120.000 km Durchmesser ist Saturn nach Jupiter der zweitgrösste Planet. Er vereint fast die 100fache Masse der Erde in sich, und doch würde er auf Wasser schwimmen, könnte man ihn in einen Ozean werfen. Der Grund dafür ist seine geringe Dichte; Saturn besteht, ähnlich wie die Sonne, Jupiter, Uranus und Neptun grossteils aus Gas, hauptsächlich Wasserstoff. Lediglich sein Kern dürfte flüssig oder fest sein.
Durch die schnelle Drehung um seine eigenen Achse – er benötigt nur 10.5 Stunden für eine Drehung – wird der Planet durch die Fliehkräfte am Äquator regelrecht auseinander gezogen. Misst man seinen Durchmesser von einem Pol zum anderen, so kommt man auf nur 107.000 km!
Das auffälligste an Saturn ist natürlich sein gewaltiges Ringsystem. Es ist so gross, dass es fast drei Viertel der Strecke Erde-Mond in Anspruch nehmen würde. Der Ring ist kein starres Gebilde, sondern besteht aus unzähligen dünnen Einzelringen, die wiederum aus zahllosen Eisbrocken gebildet werden.
Darüber hinaus besitzt Saturn eine ganze Reihe Monde, derzeit sind über 30 bekannt. Der grösste von ihnen, Titan, ist von einer dichten Wolkenhülle umgeben. Anfang 2005 sendete die Sonde Huygens die ersten Bilder von der Oberfläche dieser fernen Welt.
Mit blossem Auge ist Saturn als heller ‚Stern‘ zu sehen; für die Beobachtung mit einem Teleskop ist er eines der beeindruckendsten Objekte, zumal der Ring schon ab etwa 30facher Vergrösserung zu erkennen ist und selbst kleine Teleskope meist mehr als 100fach erlauben. Mit etwas grösseren Instrumenten kommt neben Wolkenbändern in der Saturn-Atmosphäre eine dünne schwarze Linie im Ring zum Vorschein, die Cassini-Teilung, eine Lücke im Ring. Mit einem Teleskop von beispielsweise 25cm Durchmesser lassen sich bis zu 6 Monde beobachten.